Knackig-Saftig: Obst aus Sachsen und Sachsen-Anhalt
Bei uns in Sachsen und Sachsen-Anhalt gedeihen eine Vielzahl aromatischer, sonnengereifter Früchte. Und wie im Paradies, so spielt auch hier der Apfel die Hauptrolle. Ebenso werden Erdbeeren, Birnen und Pflaumen, Süß- und Sauerkirschen sowie Strauchbeeren in bunter Vielfalt kultiviert.
Heute ist der Erwerbsobstbau mit seinen intensiv bewirtschafteten Anlagen wichtiger Zweig der sächsischen Landwirtschaft. Das besonders milde Klima in der Leipziger Tieflandsbucht, im sächsischen Hügelland und Elbtal mit seinen fruchtbaren Lößböden sowie die mineralienreichen Verwitterungsböden der Vorgebirgslagen des Erzgebirges und des Lausitzer Berglandes begünstigen die Ausbildung gesunder, ausgereifter und vitaminreicher Früchte.
Golden Delicious, Idared, Jonagold, Gala, Elstar, Shampion und Pinova sind unsere bedeutendsten Apfelsorten und ihr Geschmacksspektrum reicht von süß-aromatisch bis herb-säuerlich. Äpfel sind buchstäblich kerngesund und dank modernster Lagertechnik das ganze Jahr erhältlich.
Weil Birnen wenig Fruchtsäure aufweisen, schmecken sie sehr süß, obwohl ihr Zuckergehalt nicht höher ist als z.B. der von Äpfeln. Bei uns angebaut werden u. a. die Williams-Christ- Birne, Gute Luise, Conference oder Köstliche von Charneux.
Die Erdbeere als Königin der Früchte ist nach dem Apfel der Sachsen liebste Frucht. Die aromatischen Früchte sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Die wichtigste Sorte ist die hellrote Elsanta, die fast die Hälfte der sächsischen Produktion ausmacht.
Süß- und Sauerkirschen sind bei uns gleichermaßen heiß begehrt: die knackigen Süßkirschen überwiegend als Frischobst, die herb-fruchtigen Sauerkirschen in Backwaren, Kompott, Marmelade und als Saft.
Pflaumen sind nicht nur frisch, sondern auch getrocknet, als Mus, Konfitüre, Kompott und auf Pflaumenkuchen ein Genuss. Die ovalen Früchte sind gute Energiespender und haben eine positive Wirkung auf die Verdauung.
Strauchbeeren sind seit Urzeiten Teil der menschlichen Ernährung und reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Bei uns in Sachsen werden u. a. Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren kultiviert.
Die süß-säuerlich-herbe Aroniabeere wird wegen ihres hohen Anteils an Antioxidantien, Folsäure, Vitamin K und C auch Gesundheitsbeere genannt. Sie wächst bei Coswig im Elbland und Schirgiswalde in der Oberlausitz.
Und damit sich unser Obst stets von seiner besten Seite zeigt, unterliegt es vom Anbau über die Ernte bis zur Lagerung, Sortierung und Verpackung einem genau definierten Qualitätsprozess.
Nicht alle Äpfel können sofort nach der Ernte verzehrt werden. Um Qualität und Geschmack über mehrere Monate zu erhalten, werden sie unter optimalen Bedingungen gelagert und in eine Art Winterschlaf versetzt.In modernen ULO- (Ultra Low Oxygen) und DCA- (Dynamic Controlled Atmosphere) Lagern wird die Atmungsaktivität der Früchte gebremst und der Reifungsprozess verlangsamt. Festigkeit, Saftigkeit und Geschmack der leckeren Äpfel, aber auch Birnen, bleiben so über lange Zeit erhalten.
Wenn die Äpfel reif sind, werden sie geerntet. In Sachsen und Sachsen-Anhalt findet die Apfelernte von Mitte Juli bis Oktober statt. Gepflückt wird von Hand.
Auch moderne Technik kommt zum Einsatz, z. B. der Pluk-O-Trak, eine selbst fahrende Maschine mit seitwärts- und höhenverstellbaren Laufbändern. Darauf gelangen die Äpfel fruchtschonend in eine Kiste.
In großen Kisten werden die Früchte vorsichtig abgelegt.
Anschließend werden sie mit speziellen Fahrzeugen zu einem Sammelplatz gebracht.
Dort warten bereits große Hänger, auf welche die Kisten verladen werden. Lastwagen oder Traktoren bringen die Äpfel in Lager-, Sortier- und Packstationen.
In Röhrsdorf, Dürrweitzschen und Schochwitz gibt es neben zahlreichen kleineren Vermarktern die größten Lager-, Sortier- und Packstationen.
Zum Sortieren werden die Äpfel aus den Kisten im Wasserbad entleert. Dort werden sie sehr schonend transportiert und Druckstellen werden vermieden.
In der Sortieranlage werden die Äpfel nach Farbe und Größe sortiert. Zusätzlich werden faule oder schadhafte Äpfel von Hand aussortiert.
In der Verpackungsanlage werden die Äpfel je nach Kundenwunsch einzeln in Kartons gelegt oder jeweils vier bzw. sechs Stück in sogenannte Foodtainer verpackt.
Sie finden ihren Weg lose in Kisten bzw. Körben oder verpackt in Beuteln und Folien ins Regal vom Hofladen oder Supermarkt.
Im Hofladen gibt‘s die frische Ernte oft lose in Kisten und Körben. Dort gibt es meist auch noch andere Produkte rund um den Apfel wie Säfte, Apfel-
wein, Gelees oder getrocknete Apfelringe.
Und wenn du Wert auf die allerfrischesten Äpfel legst und dabei auch noch Spaß haben möchtest, kannst du sie auf vielen Obsthöfen zur Erntezeit auch selber pflücken.