Pflück' Dir ein Stück Heimat: Obst aus Sachsen und Sachsen-Anhalt
Pflück' Dir ein Stück Heimat: Obst aus Sachsen und Sachsen-Anhalt
1514
16. Jahrhundert
Kurfürst August von Sachsen verfügt ein Ehestandsgesetz: Eheleute müssen je zwei Obstbäume auf eigenem Boden pflanzen und hegen.
Kurfürst August als Förderer des Obstbaus in Sachsen
(Wandgemälde in der Albrechtsburg Meißen)
17 Jahrhundert
Auch der Obstbau in Sachsen litt unter der allgemeinen Zerstörung während des 30-jährigen Krieges.
18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
1816 wurde im Großen Garten in Dresden die Landesbaumschule gegründet. Die Jahre 1847 bis 1850 waren schwere Zeiten für den sächsischen Obstbau. Den Markt beherrschte böhmisches Obst und es konnten kaum die Kosten der Ernte erlöst werden; die Äpfel wurden an die Tiere verfüttert.
1874
1874 wurde ein Landesobstbauverein für das Königreich Sachsen gegründet. In ihm waren 42 Bezirksobstbauvereine mit insgesamt 3091 Mitgliedern organisiert.
1878
1878 wurde für das Königreich Sachsen erstmals ein Normal-Obstsortiment mit 75 Apfel- und Birnensorten, 25 Kirsch- und Pflaumensorten, 5 Aprikosensorten und 10 Pfirsichsorten herausgegeben. 1888 wurde die Auswahl an anbauwürdigen Früchten auf nur noch je 15 Apfel- und Birnensorten eingegrenzt. Sachsen folgt zunehmend dem Vorbild Amerikas, grössere Mengen einer Sorte auf den Markt zu bringen.
1900
Darüberhinaus nimmt die Bedeutung an Forschung und Lehre zu. Die Obst- und Gartenbauschulen in Bautzen und Rötha bieten 1900 ein umfassendes obstbauliches Lehrprogramm für den Obstbau im Nebenerwerb an.
1900 -1945
In der Zeit nach dem 1. Weltkrieg wird die große Bedeutung des Obstbaus für eine gesunde Ernährung der sächsischen Bevölkerung deutlich. Zur Entwicklung eines leistungsfähigen Obstbaus wird jedoch die Abkehr von der bis dahin bestehenden Mischkultur notwendig.
Bepflanzungsformen von Terrassen, Böschungen und Bergabhängen nach Ablösung der Mischkultur. Ziel war es, Apfelbäume in Obstanlagen in einem Abstand von vier mal vier Metern (das entspricht 625 Bäumen je Hektar) zu pflanzen.
1922
Zu Beginn der Dreißiger Jahre gilt es, den Obstbau als einen für sich bestehenden Teilbetrieb der Bauernwirtschaft anzugliedern. Um die obstbaulichen Kenntnisse der Betriebe zu verbessern, wird 1922 die Höhere Staatslehranstalt für Gartenbau in Pillnitz als Forschungs- und Versuchseinrichtung gegründet und setzt bald wichtige Impulse für den sächsischen Obstbau.
Der wichtigste Teil des sächsischen Obstbaus liegt in dieser Zeit in den Händen der sächsischen Landwirtschaft. Bis hinauf in 600 m Höhe gibt es kaum ein Dorf, das nicht seine Obstbäume in Bauerngärten und Viehweiden hat. Güter mit mehreren tausend Obstbäumen sind nicht selten.